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Vor 4 Jahren beschloss der Freiberger Stadtrat, am 28.01.2021, mit großer Mehrheit die Erstellung eines Klimaschutzkonzepts für die Silberstadt Freiberg. Ursprünglich sah der Beschluss des Stadtrats eine Verabschiedung des fertigen Papiers im Juni 2022 vor. Nach etlichen Verschiebungen warten wir immer noch auf das Klimaschutzkonzept. Zuletzt wurde es im Frühjahr von der Mehrheit der Stadtratsmitglieder von der Tagesordnung genommen und vertagt.
Damit das Thema nicht in Vergessenheit gerät will Freiberg klimaneutral, ein Bündnis aus 12 Umwelt- und umweltinteressierten Organisationen, eine Demonstration durch die Freiberger Innenstadt organisieren. Start der Demo wird an der Petrikirche sein, hier hat Freiberg klimaneutral Vertreter und Vertreterinnen der Parteien und des Rathauses 2020 erstmals zum Thema Klimaschutzkonzept eingeladen. Die Demonstration wird nach einer Schleife durch die Innenstadt am Rathaus enden, wo auch das bereits erstellte Klimaschutzkonzept eines schönen Tages hoffentlich verabschiedet wird.
Im Klimaschutzkonzept enthalten sind zahlreiche Maßnahmen, wie etwa Bürgerenergie voranbringen, mehr Solaranlagen auf Freiberger Dächern und ein Ausbau der Fernwärme. Auch personelle Ressourcen sollen geschaffen werden, um die Klimaschutzmaßnahmen zu koordinieren.
Kommt alle am 25.01.2024 um 14 Uhr zur Petrikirche, um ein starkes Zeichen für mehr Klimaschutz in unserer Stadt zu setzen. Klimaschutzkonzept jetzt!
Wir sind ein Zusammenschluss aus mehreren Umweltinitiativen, den es in dieser Größe seit der Wende nicht mehr
gegeben hat. Wir setzen uns für ein klimaneutrales Freiberg ein. Denn anstatt weiter auf Regelungen der
Bundesregierung zu warten, wollen wir konkret vor Ort Maßnahmen anschieben, die tatsächlich zur Klimaneutralität
führen. Dabei möchten wir einen Dialog mit Freiberger Instanzen fördern, um wirklich nachhaltige Entwicklungen zu
ermöglichen.
Im Rahmen dessen soll sich die Stadt zum Ziel der Klimaneutralität bis 2035 bekennen. CO2-Emmisionen darüber
hinaus müssen begründet werden. Dafür soll ein Fahrplan aufgestellt und ein jährlichen Bericht über den erreichten
Stand verfasst werden. Mit der dadurch entstehenden Transparenz können Stadt, Bevölkerung und andere Beteiligte
gemeinsam Lösungen diskutieren und finden. Über konkrete Maßnahmen jedoch können und wollen wir nicht allein
bestimmen, weshalb wir lediglich Anregungen zusammengestellt haben. Der Fahrplan selbst soll im Dialog entstehen.
Wir sind immer für konstruktive Anregungen offen und freuen uns auf Unterstützung!
Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der von einem Freiberger geprägt wurde. Nur gemeinsam schaffen wir es,
die Stadt auch für diese bekannt zu machen.
Oktober 2019: Gründung „Parents for Future“ in Freiberg
Januar 2020: Einladung der anderen Umweltinitiativen Freibergs zur gemeinsamen Erarbeitung eines Forderungspapiers. Damit Zusammenschluss der Umweltinitiativen zu "Freiberg-klimaneutral"
Februar-März 2020: Gruppenarbeiten zu Vorschlägen für Freiberger Maßnahmen zur Minimierung der Emission
März-Juni 2020: Weitere Ausarbeitung des Forderungspapiers ohne persönliche Treffen während Lockdown
Juli-August 2020: Vorbereitung/Organisation der Veranstaltung zur Präsentation/Übergabe des Forderungspapiers
8. September 2020: Öffentliche Veranstaltung in der Petrikirche zur Vorstellung und Übergabe des Forderungspapiers an die eingeladenen Stadträte und Vertreter des Bürgermeisters. Erste Stellungnahmen der Anwesenden.
Oktober-Dezember 2020: Gespräche mit den Fraktionen (CDU, FDP sind auf unsere Gesprächsangebote nicht eingegangen.) und Bürgermeister; Von den verschiedenen Fraktionsgruppen wurden Beschlußvorlagen zum Klimaschutz erstellt.
26. Januar 2021: Vier Repräsentanten von Freiberg-klimaneutral zum zweiten Mal bei den Bürgermeistern Krüger und Reuter. Uns wurde der Beschlussverschlag der Stadtverwaltung vorgestellt als Zusammenfassung der beiden Vorschläge der Fraktionsgruppen. Wir haben betont, dass es gut wäre, wenn überhaupt ein Beschluss die Zustimmung des Stadtrates bekommt, uns aber die konkrete Zielstellung zur Reduzierung von CO2-Emissionen in deren Vorschlag fehlt.
28. Januar 2021:
Während die Stadträte zur Stadtratssitzung in der Nikolaikirche kamen haben wir eine 10-köpfige Mahnwache auf dem Buttermarkt aufgestellt, um auf die Dringlichkeit des Handelns hinzuweisen, weniger CO2 zu emittieren und weniger Ressourcen zu verbrauchen. In der Stadtratssitzung hat die Fraktion CDU/FDP ihren Beschlussvorschlag zugunsten des Stadtverwaltungsvorschlages zurückgezogen. Dann gab es noch Ergänzungen zum Beschlussverschlag der Stadt hinsichtlich eines genaueren Terminplans zum weiteren Vorgehen und dass kein Stadtratsmitglied in der Arbeitsgruppe sein soll. Leider kamen Anträge für die Einbeziehung der Uni nicht durch. Nach einer kurzen Beratungspause stimmte die Mehrheit des Stadtrates für den Beschlussvorschlag der Stadt, mit einer Arbeitsgruppe als Beteiligungsprozess ein Klimaschutzkonzept bis Ende dieses Jahr aufzustellen.22. Februar 2022: Pressemittelung von Freiberg klimaneutral: Freiberger Klimaschutzkonzept kommt kaum voran. Ein Jahr nach dem Stadtratsbeschluss zeigt sich das Bündnis Freiberg klimaneutral ernüchtert. Am 28. Januar 2021 wurde vom Freiberger Stadtrat die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes beschlossen, doch bislang ist kaum etwas Greifbares erreicht. Die Umsetzung steckt immer noch in der Anfangsphase. Angesichts der sich immer weiter verschärfenden Klimakrise ist dies für das Bündnis Freiberg klimaneutral deutlich zu wenig.
März 2024: Pressemittelung von Freiberg klimaneutral: Scheitert das Freiberger Klimaschutzkonzept kurz vor seinem Beschluss?
Verzögerungen verärgern freiberger Bürger
Vor dreieinhalb Jahre forderten 12 freiberger Umweltinitiativen rund um das Bündnis Freiberg klimaneutral den Stadtrat dazu auf einen Fahrplan zur Klimaneutralität zu beschließen. Über 3 Jahre nach dem Beschluss des Stadtrates ein Klimaschutzkonzept zu erstellen, wollte der Stadtrat eigentlich auf seiner Sitzung am 7. März das fertige Konzept verabschieden. Dazu kam es nicht. Der ursprüngliche Stadtratsbeschluss vom 28.01.2021 sah eine Verabschiedung des Klimaschutzkonzeptes bis Juni 2022 vor. „Seitdem werden wir immer wieder vertröstet,“ beklagt Matthias Beier, der sich seit Jahren bei Freiberg klimaneutral engagiert. Beier ergänzt: „Teilweise waren die Gründe nachvollziehbar, wie etwa die Beschaffung von Fördermittel zur Erstellung des Klimaschutzkonzeptes. Nun befürchten wir jedoch, dass all die Bemühungen und Gelder im Sande verlaufen könnten.“
Ein Grund für die Verzögerungen sieht Freiberg klimaneutral in der CDU. „Von Anfang an wurde der Prozess vom ehemaligen CDU-Stadtverbandschef Holger Reuter begleitet. Dabei machte Herr Reuter nicht den Eindruck, dass er den menschgemachten Klimawandel als relevantes Thema einschätzte,“ so Christian Mädler, der sich ebenfalls bei Freiberg klimaneutral engagiert. „Leider folgten aber auch die CDU-Stadträte weder beim aufkommen des Themas noch aktuell dem Angebot eines Gespräches. Ich habe noch die Worte von Herrn Ittershagen im Ohr: ‘Wenn sich Bürger an mich wenden, dann ist es auch meine Aufgabe hier zuzuhören.‘ Dies wurde seinerzeit allerdings im Zusammenhang mit einem Hotelneubau geäußert,“ so Mädler.
Sollte das Klimaschutzkonzept auf der Stadtratssitzung im April erneut nicht beschlossen werden, droht eine Verschleppung über die aktuelle Legislatur hinaus. Was danach passiert, ist noch unklar.
„Aus unserer Sicht könnte auch der aktuelle Entwurf des Klimaschutzkonzeptes noch eine höhere Zielorientierung vertragen: Die größten Hebel zur CO2-Reduzierung in Freiberg werden nicht konkret planerisch betrachtet: die Industrie und die Stadtwerke,“ so Beier. Sein Mitstreiter Mädler ergänzt: „Nach über 4 Jahren würden wir uns freuen am 11. April nun endlich etwas zählbares vorweisen zu können. Auch für die vielen Bürger und Bürgerinnen, die sich hier eingebracht haben, wäre es schön. Ich vertraue da auf unsere Stadträte und den OB. Sven Krüger hatte bereits 2022 geäußert, dass das Klimaschutzkonzept für Ihn ein wichtiger Schritt zu mehr Klimaschutz sei.“
Der Stadtrat hat beschlossen ein Klimaschutzkonzept für Freiberg erarbeiten zu lassen. Seit einem Jahr haben wir als Teil des Bündnisses Freiberg klimaneutral auf diesen Stadtratsbeschluss hingearbeitet und freuen uns, dass sich nun etwas in unserer Bergstadt tut um dem Klimawandel noch effektiver entgegenzutreten. Wir hätten uns sicher einen noch deutlicheres Bekenntnis zur Klimaneutralität und transparenten Beteiligungsmöglichkeiten gewünscht, sind mit dem erreichten aber dennoch zufrieden. Nun setzen wir auf ein gutes Klimaschutzkonzept und bleiben da sicher weiter am Ball.
Ein Jahr nach dem Stadtratsbeschluss zeigt sich das Bündnis Freiberg klimaneutral ernüchtert
Am 28. Januar 2021 wurde vom Freiberger Stadtrat die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes beschlossen, doch bislang ist kaum etwas Greifbares erreicht. Die Umsetzung steckt immer noch in der Anfangsphase. Angesichts der sich immer weiter verschärfenden Klimakrise ist dies für das Bündnis Freiberg klimaneutral deutlich zu wenig.
Bereits 2020 ist Freiberg klimaneutral, ein Bündnis aus 11 Gruppen, die sich im Bereich Umwelt engagieren, an die Stadtpolitik herangetreten. Die Zielstellung lautete Klimaneutralität Freibergs bis 2035. Letztlich kam es zu einem deutlich abgeschwächten Beschluss im Stadtrat, der die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes bis zum 30. Juni 2022 vorsieht. Aus dem Konzept sollen sich dann weiterführende Maßnahmen für die Stadt ergeben. An der Einhaltung des Termins hat Freiberg klimaneutral allerdings erhebliche Zweifel, denn der Stadtratsbeschluss sah auch eine Vorlage eines ersten Entwurfs bis zum 31. Dezember 2021 vor, was bislang nicht erfolgte. Auch die Beauftragung des Ingenieurbüros, welches das Klimaschutzkonzept erstellen soll, ist bislang nicht erfolgt, obwohl dies bis zum 30. Juni 2021 vorgesehen war. „Wir haben durchaus Verständnis, wenn es zu zeitlichen Verzögerungen kommt, weil etwa noch ein Förderantrag gestellt werden soll,“ so Uwe Kaden von Freiberg klimaneutral. Er ergänzt aber auch: „Dass sich allerdings nahezu nichts tut, wird der auf uns zukommenden Klimakrise mit Nichten gerecht.“ So ist von der nach dem Stadtratsbeschluss eingesetzten Arbeitsgruppe bislang nichts zu vernehmen, obwohl es laut Holger Reuter einer ihrer Aufgaben ist, für Akzeptanz in dem gesamten Prozess des Klimaschutzkonzeptes zu sorgen. Auch gab es bislang lediglich zwei Treffen der Arbeitsgruppe.
Wir sehen auch positive Ansätze, welche die Stadt Freiberg bereits verfolgt, etwa im Bereich der Sanierung und des Energiemanagements. Im Rahmen des Prozesses der zum Stadtratsbeschluss führte, gaben Vertreter der Stadt selbstkritisch zu, dass die positiven Entwicklungen für den Klimaschutz bislang zu wenig kommuniziert wurden. Leider hat es in diesem Bereich bislang keine Verbesserungen gegeben. „Generell können sinnvolle Maßnahmen ja bereits ergriffen werden, auch ohne die Erstellung eines neuen Klimaschutzkonzeptes. Grundlage könnte das bereits existierende Klimaschutz- und Energiekonzept von 2005 sein. Wir bieten hierbei gern auch weiterhin Unterstützung an,“ so Chayenne Bohlinger von Freiberg klimaneutral.
In dem Konzept von 2005 werden insgesamt 74 Maßnahmen angedacht. Hierzu zählen etwa die Erstellung eines Energieberichtes mit belastbarem Datenmaterial und eine ausgeprägte Öffentlichkeitsarbeit, um die Bevölkerung auf dem Weg zu mehr Klimaschutz mitzunehmen. Darüber hinaus sollen die Stadtwerke der Motor für die Umsetzung der Klimaschutzziele sein. Auch die Nutzung von freien Flächen und Dachflächen für mehr Photovoltaik ist in dem von der Stadtverwaltung in Auftrag gegebenen Konzept verankert. Eine Maßnahme die von Holger Reuther jüngst als Nebelkerze abgetan wurde. Alternative Vorschläge bleiben bislang leider aus, in der Stadt, die aktiven Klimaschutz durch Erneuerbare Energien in ihrem Leitbild verankert hat. Insgesamt bleiben die Bemühungen zu gering.
Der weltweite Klimawandel ist in vollem Gange. Die Arktis liegt jetzt schon bei 2°C-höheren Durchschnittstemperaturen
wodurch das Meereis im Sommer nur noch halb so groß ist wie vor 40 Jahren,
das Grönlandeis sechsmal schneller schmilzt als in den neunziger Jahren und die Permafrostböden der
Nordhalbkugel bereits auftauen.
Neben anderen 76 Ländern und der EU-Kommission hat sich auch Deutschland dazu verpflichtet, bis
zum Jahr 2050 die Klimaneutralität zu erreichen. Für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles ist dies sogar
bis 2035 notwendig. Die Stadt Freiberg steht für diese Aufgabe auf einer guten Startposition. Aufgrund
ihrer geschichtlichen Entwicklung aus dem Silberbergbau heraus und den technologischen Kenntnissen
durch die Bergakademie hat sich Freiberg seit langem in Richtung Nachhaltigkeit, rationelle
Energienutzung und regenerative Energien entwickelt.
Die Stadt Freiberg erwähnt in ihrem Leitbild an mehreren Stellen den Klimaschutz und sogar dazu
konkrete Ziele für 2020. Allerdings ist es nicht weiter untersetzt und schon im Internetauftritt der
Freiberger Stadtwerke ist kein Wort mehr zu regenerativen Energien oder Klimaschutz zu finden. Für
die Bürger Freibergs und ihre Besucher ist nicht erkennbar, was im Hinblick auf Klimaschutz schon
alles in den letzten Jahren erarbeitet und erreicht wurde, wo wir bezüglich der gesetzten Ziele stehen
oder was noch zur Klimaneutralität vollbracht werden muss.
Die hier unterzeichnenden Umweltinitiativen Freibergs fordern vom Stadtrat einen Beschluß zur
Veröffentlichung (in 2020) einer Aufstellung über den Ist-Status bezüglich klimaschädlicher Emmissionen
von Freiberg und eines Fahrplans zur Klimaneutralität der Stadt Freiberg bis 2035.
Im Zusammenhang mit diesem Fahrplan fordern wir von der Stadt Freiberg ab heute:
Wir bieten dem Stadtrat Freibergs eine konstruktive Zusammenarbeit bei den Maßnahmen zur Erreichung des strategischen Zieles an, die Netto-CO2-Emmissionen im Stadtgebiet auf null zu bringen. Freiberg soll dieses Ziel bis 2035 erreichen.